Gedanken zu Pfingsten 2020

Verschiedene Sprachen sprechen

und dasselbe verstehen

Eine Sprache sprechen – ist hilfreich, nicht nur, wenn man Länder bereist, die nicht die gleiche Landes-„Sprache“ sprechen. Auch um nicht aneinander vorbei zu reden, ist es von Vorteil, sich auf einer „sprachlichen Ebene“ zu treffen. Wie komplex sprachliche Ebenen sein können, wissen Logopäden nur zu gut, die insbesondere Kindern helfen, sich sprachlich besser auszudrücken.

Beim Turmbau zu Babel sieht man beispielhaft das Resultat davon, wenn man nicht die gleiche Sprache zu spricht.

Und der HERR sprach: Siehe, sie sind ein Volk, und sie sprechen alle eine Sprache, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns! Und jetzt wird sie nichts davor zurückhalten, das zu tun, was sie sich vorgenommen haben. Wohlan, lasst uns hinabsteigen und dort ihre Sprache verwirren, damit keiner mehr die Sprache des anderen versteht 1. Mose 11: 6-7

Die sprachliche Zerstreuung ist das Wirken Gottes, weil das Ausmaß des Hochmuts der Menschen bis an den Himmel gemauert werden wollte.

Die Gemeinde wird „geboren“. Nachdem Jesus 40 Tage nach Ostern in den „Himmel aufgefahren“ ist, haben die Jünger allmählich realisiert, dass die Ausbildung unter Jesus vorbei ist. Nun mussten die Jünger – allen voran Petrus – der Gefolgschaft „Jesus“ erklären.

Damit dieses die umherstehenden verschiedensprachigen Landsmänner- und -frauen verstanden, wurde der Heilige Geist stellvertretend für Jesus auf die Erde gesandt, erstens, damit hier in wunderbarer Weise durch die Jünger verschiedene Sprachen gesprochen und Zweitens alle Hörenden dasselbe verstehen konnten.

Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie begannen, in fremden Sprachen zu reden;…
…Und wir alle hören sie in unseren eigenen Sprachen von den wunderbaren Dingen reden, die Gott getan hat!«
Apostelgeschichte 2:4+11

Als würde man mathematisch einen Nenner finden.

Der Bibelvers unseres Pfingstgrußes handelt nicht nur darüber „eine Sprache zu sprechen“, sondern auch mal zurückzuschauen, die wunderbaren Dinge anzuschauen, die Gott in der Bibel vollbrachte, aber auch heute noch tut, oder bereits getan hat.

Paulus schreibt in seinem Brief an die Philipper:

Geschwister, ich bilde mir nicht ein, das Ziel schon erreicht zu haben. Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt.
Philipper 3:13 

Ist das nicht paradox? Ich glaube nicht, denn schließlich lernt man aus guten und weniger guten Erfahrungen. Mit dem richtigen Ziel vor Augen und einer Gemeinschaft, dessen Herz für Jesus schlägt, der von sich sagt „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, bildet sich eine Gemeinschaft(Gemeinde), in der man zusammen dankbar auf die WUNDERBAREN Taten Gottes zurückschaut. Gemeinschaft lebt mit gegenseitiger Hilfsbereitschaft, gerade jetzt, in der „aktuellen Situation“, gemeinsam das Gebet suchen und die Lasten der Einzelnen gemeinsam tragen, sowie gemeinsam Abendmahl feiern, sobald es die „aktuelle Situation“ und die Umstände es wieder ermöglichen.

Was das Leben der Christen prägte, waren die Lehre, in der die Apostel sie unterwiesen, ihr Zusammenhalt in gegenseitiger Liebe und Hilfsbereitschaft, das Mahl des Herrn und das Gebet.
Apostelgeschichte 2:42

Ich wünsche Dir und Euch zu Pfingsten die Zeit und Chance den Blick auf Christus und die Bedeutung der Gemeinde und die Gemeinschaft der Christen zu schärfen und den Heiligen Geist wirken zu lassen. Ein Gang zum „Optiker“ kann Wunder bewirken! Ich nutze dafür gerne die Pfingsttagung vom CVJM Bobengrün mitten im Frankenwald – nach 3 Tagen erfrischt zurückkommen, wenn auch nicht dieses Jahr, hoffentlich ein anderes Mal.

Segensreiche Pfingstgrüße im Namen des CVJM Vorstands

– Samuel Brockmüller